MARCUS HERING

Wo kommen Sie her?

Aus der damals noch geteilten Stadt.

Wo gehen Sie hin?

Schritt für Schritt...

Was könnten Sie jederzeit und immer essen?

Antipasti, Wein und Käse.

Haben Sie ein Tier und wie heißt es?

Ich hatte mal zwei Katzen namens Daisy und Donald.

Wovor haben Sie am meisten Angst?

Jemanden zu verlieren, den ich liebe.

Ihr gruseligstes Erlebnis?

Ich wache auf und in meinem Kinderzimmer steht eine Hexe mit einem riesigen Fleischermesser in der Hand.

Ein Wort für Ihre Kindheit?

Zerrissenheit

Haben Sie Kinder?

Nein.

Was haben Ihre Eltern Ihnen mitgegeben?

Eine kreative Art des Suchens.

Wen oder was hassen Sie?

Aufgeblasenheit, Arroganz und Ignoranz.

Was schätzen Sie an Kollegen / Kolleginnen?

Bereitschaft und Hingabe.

Für welches Ideal würden Sie sterben?

Keine Chance.

In welchem Film oder Roman möchten Sie leben?

In dem Buch „Segen der Erde“ von Knut Hamsun.

Welches Gerücht würden Sie gerne über sich verbreiten?

Dass ich auf gutem Wege bin, Astronaut zu werden.

Ihr peinlichstes Erlebnis?

Ich bin allein in einem Fahrstuhl. Ich trage kurze Hosen und lasse einen Furz. Einen Furz mit ungeahnten Konsequenzen. Die Fahrstuhltür öffnet sich und vor mir steht eine beachtliche Gruppe von Menschen.

Wonach sind Sie süchtig?

Nach dem Spiel auf einer Bühne

Welchen Geruch lieben Sie?

Durch Hitze auf der Straße schmelzender Teer

Ihr letzter Traum?

Mein Haus, in dem ich lebe, steht an einer Art Schleuse eines Staudamms. Irgendwann sehe ich wie Wasser, das normalerweise gemächlich durch die Schleuse fließt, an den Wänden meines Hauses hinunterläuft. Eine Freundin hatte aus Eifersucht, oder sonst einer Wut auf mich, die Wasserrinne manipuliert, so dass das Wasser nicht mehr seine gewohnte Bahn nehmen konnte. Ich sprang in die Rinne, um sie wieder frei zu bekommen. In dem Moment nahte eine Sturzflut der Schleuse. Ich konnte gerade noch die Verstopfung beseitigen und mich aus der Wasserrinne retten, bevor die Flut mit einer ungeheuren Macht durch den Kanal und die Schleuse schoss.

Was schätzen Sie an Braunschweig?

Bisher ein paar wenige Menschen. Und: Nicht weit weg von Berlin.

Was tun Sie, wenn Sie nicht schlafen können?

Rauchen oder Spazieren gehen. Oder beides.

Ihr momentaner Lieblingskünstler?

Joachim Meyerhoff

Butter oder Margarine?

Butter

Natur oder Technik?

Natur

Bahncard?

20.

Bei welchem Thema hören Sie zu?

Wenn es etwas Persönliches betrifft.

Still oder laut?

Still.

Vergangenheit oder Zukunft?

Zukunft.

Bei welchem Lied müssen Sie immer weinen?

„Fliegender Fisch“ von Gundermann.

Wann empfinden Sie Freude?

Wenn ich mich mit anderen verbunden fühle. Wenn ich Gitarre spiele, oder ein gutes Buch lese.

Haben Sie schon einmal einen Igel angefasst?

Eine Menge Seeigel.

Haben Sie schon mal jemanden geschlagen und warum?

Ein paar Mal in meiner Kindheit und Jugend, um aus der Rolle des Opfers heraus zu kommen.

Wurden Sie schon mal geschlagen und von wem?

Ich wurde einmal von einer Gruppe Jugendlicher auf einem U-Bahnhof zusammengeschlagen.

Eine alte Frau hat mich damals gerettet.

Ein wiederkehrender Alptraum?

Ich muss auf die Bühne und weiß nicht, was gespielt wird.

In welchem Moment würden Sie sich als glücklich bezeichnen?

Wenn ich tue, was mir wichtig ist und wenn ich mich geliebt fühle.

Ihre persönliche Glücksmelodie?

„Probier‘s mal mit Gemütlichkeit“ aus dem Dschungel Buch.

Theater muss:

Etwas im Teilnehmenden öffnen und ihm somit die Möglichkeit geben, mit den eigenen, persönlichen Fragen und Antworten ins Zwiegespräch zu treten. Es sollte Mut machen, indem es die Widersprüche und Kämpfe des Menschseins offenbart. Es muss mich lachen lassen, wenn ich weinen will und umgekehrt. Es muss ganz still sein können und so laut, dass es wehtut.    

Wann wehren Sie sich?

Wenn ich verletzt bin.

Champagner?

Wenn ich müde bin und trotzdem feiern will.